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“Nie wieder!” – Die zehnten Klassen besuchen die Dokumentationsstätte “Gelsenkirchen im Nationalsozialismus”

In der ersten Schulwoche des neuen Jahres haben sich alle Klassen der Jahrgangsstufe 10 auf den Weg zur Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ gemacht. 
Meine Klasse war am Mittwoch dran; also machten wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg zum Busbahnhof in Buer. Von dort aus fuhren wir dann nach Erle. Nachdem wir angekommen waren, hatten wir zunächst etwas Zeit, um uns eine kleine Büchersammlung aus der NS-Zeit anzugucken. Wir schauten uns also Bücher, wie zum Beispiel “Mein Kampf” von Adolf Hitler an, welche in Deutschland eigentlich verboten sind. Aus diesem Grund waren auch Fotos von den Büchern verboten. 
Danach ging unsere Führung los: Wir starteten mit dem Jahr 1933 und arbeiteten uns so voran. Im ersten Raum ging es hauptsächlich um den Zeitraum, in dem die NSDAP die Macht übernahm, während es im zweiten Raum schon mehr um Gelsenkirchen ging und darum, wie die NSDAP unsere Heimatstadt gerne gesehen hätte. Vor allem aber ging es um die Bedeutung des Hauses, in dem sich die Dokumentationsstätte befindet und das die Nazis damals mit als Stützpunkt nutzten. Gelsenkirchen war nämlich im Vergleich zu anderen Städten nicht gleich einverstanden mit der Politik der Nazis, ähnlich wie andere Städte im Ruhrgebiet. Das Haus, welches eigentlich eine Polizeiwache war, wurde oft im oberen Bereich zum Verhören genutzt. 
Am beeindruckendsten fand ich, dass das Haus eine Wand beinhaltet, die das komplette Wahlprogramm der damaligen NSDAP aufweist. Das ist ziemlich beunruhigend, wenn man bedenkt, wie viele Menschen in diesem Zimmer verhört oder sogar gefoltert wurden.
Im letzten Raum beschäftigen wir uns mit dem Judentum in Verbindung mit der NS-Zeit und auch dort hörten wir noch einmal, dass die Nazis wirklich jeden aus dem Weg schaffen wollten, der irgendwie jemals jüdische Vorfahren hatte. Wirklich unfassbar, dass die Nazis einen riesigen Anteil der Menschheit einfach ausrotten wollten….

Wir konnten in dieser Führung wirklich viel mitnehmen; sie war interaktiv und interessant gestaltet und wir konnten das Gelernte am Ende auch nochmal auf die heutige Zeit beziehen, nämlich dass solche Fanatiker nie wieder unser Land regieren dürfen. Vor allem aber darf sich so eine Ideologie nie wieder durchsetzen. Tatsächlich konnten wir auch viel für den Politik- und Geschichtsunterricht mitnehmen und mit unseren neuen Informationen weiterarbeiten. Interesse an dem Thema ist bei uns nach diesem Besuch auf jeden Fall geweckt.

Julian 
10C

Ps: Falls ihr selber Interesse am Thema habt, lohnt sich ein Besuch.
Die Gedenkstätte könnt ihr besuchen an der Cranger Straße 323/45891 in Gelsenkirchen-Erle.
Ich kann den Besuch auf jeden Fall jedem weiterempfehlen, da es tatsächlich auch wirklich hauptsächlich um die Stadt Gelsenkirchen geht.
Unter dem folgenden Link kann man auch einen virtuellen Rundgang machen, wobei der Besuch vor Ort natürlich beeindruckender ist: 
https://www.gelsenkirchen.de/de/kultur/museen_und_dauerausstellungen/dokumentationsstaette_gelsenkirchen_im_nationalsozialismus/index.aspx