Verbraucherschule
Im Jahr 2022 hat sich an unserer Schule erstmals ein Team zur Förderung der Verbraucherbildung gebildet. Schon die erste Bewerbung um eine Auszeichnung als Verbraucherschule war erfolgreich, sodass unsere Schule für 2023-2024 als Verbraucherschule Bronze ausgezeichnet wurde. In diesem Jahr wurden wir sogar als Verbraucherschule Gold ausgezeichnet, worauf wir sehr stolz sind.
Viel wichtiger als dieses Siegel ist uns aber natürlich, dass wir uns nicht nur Verbraucherschule nennen dürfen, sondern wirklich eine Verbraucherschule sind. Also eine Schule, an der unsere Schülerinnen und Schüler zu kompetenten und mündigen Verbraucherinnen und Verbrauchern werden.
Mit dem Programm „Fit für die Zukunft“ haben wir unseren Abiturientinnen und Abiturienten schon seit 2019 Workshops zu den Themen „Budgetplanung“, „Versicherungen“, „Meine erste eigene Wohnung“ und „Steuern und Steuererklärung“ angeboten, die von uns selbst, der Verbraucherzentrale Gelsenkirchen und dem Finanzamt Gelsenkirchen durchgeführt wurden. Seitdem haben wir unser Angebot sukzessive ausgebaut und dabei auch die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern selbst gefragt, welche Themen, Aspekte oder Kompetenzen sie sich wünschen.
Wir haben mittlerweile ein weitreichendes Angebot entwickelt, das sich zwar noch im Aufbau befindet, an vielen Stellen aber bereits umgesetzt wird. Für weitere Anregungen sind wir natürlich immer offen.
Finanzen
Steuererklärung im Sowi-Zusatzkurs, Versicherungen und die erste eigene Wohnung
„Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ‘ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“
Diese Kritik am deutschen Schulsystem wurde im Jahr 2015 von Twitter Nutzerin Naina formuliert und ging viral. Und auch schon der römische Philosoph Seneca schrieb einst an seinen Schüler Lucilicus die kritischen Worte „Non vitae sed scholae discimus“
(„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“).
Dass das so nicht stimmt, zeigen u.a. zwei Veranstaltungen in den Zusatzkursen Sozialwissenschaften (Q2) von Frau Roling und Herrn Mehls, in denen den Schülerinnen und Schülern ganz praktische Inhalte für ihr anstehendes Leben nach der Schule vermittelt werden.
Regelmäßig besuchen uns Frau Cenedese und Frau Müller vom Finanzamt Gelsenkirchen im Unterricht.
Im Rahmen des Projektes „Steuern und Schule“ stellten sie den Schülerinnen und Schülern zunächst einmal vor, was Steuern überhaupt sind, welche Steuern es gibt und wofür Steuergelder verwendet werden. Nach diesen lehrreichen Informationen folgte dann das gemeinsame Ausfüllen einer fiktiven Steuererklärung – eine Tätigkeit, die viele der Schülerinnen und Schüler kurz- bzw. mittelfristig selbst – und nun vorbereitet – durchführen werden.
Auch wenn die Unterlagen für die meisten Schülerinnen und Schüler auf den ersten Blick kompliziert aussehen mögen, wird während des gemeinsamen Ausfüllens schnell klar, dass es eigentlich gar nicht so schwierig ist, wenn man einmal weiß, wie es geht.
Anschließend geht es dann weiter mit dem zweiten Modul aus unserem „Fit für die Zukunft“-Programm, in welchem die Schülerinnen und Schüler von der Verbraucherzentrale NRW etwas über „Schützen und Versichern“ und “Die erste eigene Wohnung” erfahren. In Teil 1 des Workshops werden unter anderem die Fragen zu den Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge oder welche Versicherungen brauche ich eigentlich nach der Schule beantwortet.
Was ist ein Mietvertrag? Welche Rechte und Pflichten habe ich als Mieter oder Mieterin einer eigenen Wohnung und wie plane ich mein Budget für meine erste Wohnung? Diese Fragen beantwortet der zweite Teil des Workshops der Verbraucherzentrale NRW.
Abgesehen von ein paar kleinen Klausuren steht dem Leben nach dem Abitur also nichts mehr im Wege!
Medien
Verantwortungsvoller Umgang durch Begleitung
Wir freuen uns über die digitale Ausstattung unserer Schule. In jedem Raum sind Active-Boards und Beamer vorhanden, jede Schülerin und jeder Schüler erhält ein IPad und das W-Lan der Schule ist nutzbar. Damit sind der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien und deren vielfältigen Möglichkeiten ein wichtiger Faktor in unserem pädagogischen Leitbild. Wichtig ist uns, unsere Schulgemeinschaft nicht allein zu lassen mit den digitalen Möglichkeiten, die wir haben. Unser Medienkonzept beschreibt neben den technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen insbesondere auch die Umsetzung des Kompetenzerwerbs in konkreten Unterrichtsvorhaben aller Fächer und Jahrgangsstufen. Zuständig für die Weiterentwicklung des Medienkonzeptes ist die Medienkonzeptgruppe.
Zentrale Plattform der digitalen Kommunikation ist IServ. Den Zugang sowie eine Einführung in die wichtigsten Funktionen erhalten alle Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Jahrgangsstufe 5. Ansprechpartner bei Problemen sind die Lehrerinnen und Lehrer. Hierfür haben wir eine digitale Beratung in jeder ersten großen Pause eingerichtet. Im Medienzentrum der Schule werden technische Probleme schnell behoben.
Die Kommunikationswege innerhalb der Schulgemeinde sind im Kommunikationsleitfaden zusammengefasst. Ein freundlicher und wertschätzender Umgang miteinander ist uns wichtig – auch und gerade in der digitalen Kommunikation. Daher achten alle Mitglieder der Schulgemeinde auf die Einhaltung unserer Netiquette.
Einen wichtigen Beitrag zur Medienbildung an unserer Schule leisten die Medienscouts. Sie wurden gemeinsam mit zwei Lehrkräften speziell zu medienpädagogischen Themen ausgebildet. Die Medienscouts bieten Workshops für alle Jahrgangsstufen an, beginnend mit dem Thema „Klassenchats“ in der Jahrgangsstufe 5. Sie beantworten Fragen und helfen bei der Lösung von Konflikten rund um die Nutzung von Medien. Mit dem „Kahoot des Monats“ greifen die Scouts regelmäßig aktuelle Themen auf und bieten die Möglichkeit, das eigene Wissen zu sozialen Medien und co. spielerisch zu testen und zu vertiefen.
Nachhaltigkeit
kritischer Verbrauch mit Blick auf Umfeld und Umwelt
An unserer Schule gibt es eine FAIRTRADE-AG, an der sich SchülerInnen aus verschiedenen Jahrgängen beteiligen. Regelmäßig findet einmal im Monat ein sogenannter Fairer Mittwoch statt, an dem viele fair produzierte und gehandelte Produkte angeboten werden, z.B. Schokolade oder Bananen. An unserem selbst gestalteten Verkaufsstand finden sich in den großen Pausen viele Schülerinnen und Schüler ein, die sich umsehen – und es sich nach ihrem Einkauf mit einem guten Gefühl schmecken lassen. Für unser Engagement sind wir im Winter 2019 das erste Mal offiziell als FAIRTRADE-School zertifiziert worden. Im Jahr 2024 können wir mit Stolz erklären, dass wir wieder ausgezeichnet worden sind.
In unserem Schulgarten bauen wir exemplarisch Pflanzen an, die regional bekannt oder auch nicht bekannt sind. Die Sensibilisierung für lange Transportwege verschiedener Lebensmittel und damit für den wenig effizienten, oft geradezu verschwenderischen Einsatz vieler Ressourcen findet unterstützend im Fachunterricht statt (z.B. Biologie, Erdkunde).
Nachhaltigkeit wird bei uns gelebt, indem wir an vielen Stellen auf eigene Transportmittel aufmerksam machen. Ein Fahrradtraining bieten wir bereits in der fünften Klasse an und fahren den Schulweg jedes Kindes im Klassenverband mit dem Fahrrad ab. Beim Stadtradeln, einer Art Fahrradwettbewerb innerhalb einer Kommune, beteiligen wir uns; bei unserer schulinternen Ehrung der Besten geht es dabei vornehmlich um die Ersparnis an CO2. An einem Tag im Jahr kommen wir möglichst alle zur Schule, indem wir so wenig CO2 ausstoßen wie möglich (“Geh zu Fuß zur Schule!”-Aktionstag).
Ernährung
Erst die Klärung, dann das Vergnügen – So schmeckt Klimaschutz
Mit möglichst wenig Verpackung auskommen und auch mit wenig Fleisch. Das ist eine Bedingung für ein Essen, bei dem wir auch auf Klimaschutz achten. In der 7. Klasse werden Massentierhaltung, Bio-Produkte und regionaler Anbau thematisiert, bevor alle Klassenmitglieder gemeinsam ein Klimafrühstück für sich zubereiten. Neben den Kostproben am Buffet innerhalb der Klasse gibt es für den Rest der Schulgemeinschaft reichlich Informationen für den Blick auf unseren Konsum und auf den Klimaschutz.
Wasser ist für uns das beste Getränk. Deswegen hat der Förderverein unsere Schulgemeinschaft mit Edelstahl-Wasserflaschen ausgestattet. Wir warten noch ein bisschen auf unseren Schulträger, der uns hoffentlich bald einen Wasserspender in der Schule genehmigt.
Besonders bei der Ernährung ist uns der Fair-Trade-Gedanke wichtig, ebenso die Sensibilisierung für die Wahl regionaler Produkte (s. Nachhaltigkeit).