Friedhof – was ist das eigentlich?
Mit dieser Frage begann für eine größere Gruppe von Schüler*innen des Jahrgangs 9 ein langer Spaziergang auf dem Zentralfriedhof in Buer. Im Rahmen des Exkursionstages zum Thema Tod und Bestattung, an dem die Religions- und PP-Kurse des AvD auf Entdeckungsreise jenseits der Schulmauern gingen, erfuhren die Schüler*innen so manches aus der gut hundertjährigen Geschichte des Friedhofs, über den Wandel der Bestattungskultur im Verlauf der Jahrzehnte, über den Friedhof als Grüne Lunge der Stadt, über Kunst und Kultur und auch über die Spuren des Klimawandels, die sich, von vielen unbemerkt, in Flora und Fauna des Friedhofs zeigen. Betroffen standen die Schüler*innen vor den Soldatengräbern des Ersten und Zweiten Weltkrieges, staunend, dass auch heute noch zu so manchem Grab Kerzen gebracht werden. Dass Krieg alle betrifft, wurde klar, als es zum Gräberfeld für die Opfer des großen Bombenangriffs auf Gelsenkirchen im Jahre 1944 ging. Und ganz still wurde es, als alle vor dem Bestattungsfeld für Frühgeburten standen, wo viele Engel neben viel Spielzeug an die Kinder erinnerten, deren Leben viel zu früh verglüht ist. Schwere Themen, denen sich die Mädchen und Jungen aus der 9 mit großer Ernsthaftigkeit stellten. Viele Fragen wurden während des Rundgangs beantwortet – und manches Gesicht verriet, dass heute Dinge zur Sprache kamen, über die die eine und der andere so noch nicht nachgedacht hatte. Aber alle haben Anstöße mitgenommen – und eine Dankbarkeit für das eigene Leben, in dem es neben Tränen auch viel Freude und Lachen geben darf!