Sterben und Tod – Ein Exkursionstag der besonderen Art
Ja, ganz richtig. Dieses doch schwere Thema beschäftigt momentan alle Religions- und PP-Kurse in der Jahrgangstufe 9 an unserer Schule. Es hat gute Tradition, sich diesem Thema mit einem gemeinsamen Exkursionstag aller Kurse zu nähern. Nach der Wahl eines Exkursionsortes ging es gemeinsam mit den unterrichtenden Reli-Lehrkräften zu verschiedenen Orten, an denen Menschen mit dem Thema Tod konfrontiert werden.
Das Kolumbarium St. Pius in Bochum-Wattenscheid beeindruckte die Schüler*innen sehr. Die umgebaute Kirche wirkte auf alle als ein würdiger Ort der Trauer aber auch des Lebens. Ganz besonders das Blumenmeer, das durch den schönen Grabschmuck wirkte, beeindruckte alle sehr. Berührend für alle Teilnehmenden der Exkursion war der „Himmel“ über dem Gottesdienstbereich. Dieser ist geschmückt mit persönlichen Gegenständen der Verstorbenen. So finden sich über einem Kinderspielzeug, eine Gabel aus dem Lieblingsservice oder die Dauerkarte für das Stadion.
Der Jüdische Friedhof in Gelsenkirchen ist wie jeder Friedhof vom jüdischen Verständnis her für die Ewigkeit gemacht und zeigt natürlich trotzdem Zeichen des Verfalls. Typischerweise auch hier an der Wannerstraße – sichtbar durch überwachsene Gräber, verwitterte und dadurch teilweise schlecht lesbare Grabsteine, teilweise mit Bruchstellen. Dieser Friedhof, der bis 1935 genutzt wurde, wirkt mittlerweile verlassen und atmet zugleich eine ruhige, fast schon idyllische Atmosphäre aus. Beim Gang durch den Friedhof können berührende Inschriften, die Auskunft über den erlittenen Verlust und die damit verbundene Trauer geben, entdeckt werden. Auch typisch jüdische Symbole wie der Davidstern und segnende Priesterhände sind sichtbar.
Der Besuch des Hauptfriedhofs in Gelsenkirchen-Buer wurde 1899 eingeweiht und erstreckt sich auf eine Fläche von 43 Hektar. Der Friedhof bietet unter anderem Reihengräber, Gemeinschaftsgräber, aber auch einen Friedhain und Begräbnisflächen für Menschen, deren Bestattung nicht durch Angehörige bezahlt werden kann. Der Friedhof ist aber auch ein Ort der Kommunikation. Denn dort werden nicht nur Beerdigungen gefeiert, sondern es finden auch Veranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen statt. Außerdem wurde gemeinsam entdeckt, dass der Friedhof auch ein Ort des Wandels, der Arbeit und auch der Ökologie ist. Damit wurde den Schüler*innen der Blick dafür geöffnet, den Friedhof nicht nur als einen Ort der Trauer, sondern auch des Lebens zu sehen.
Die RuheStätte Natur (Waldfriedhof) in Westerholt hinterließ einen prägenden Gedanken bei den Schüler*innen: Nach dem Tod wieder in die Natur zurückkehren und dem Baum, an dem man bestattet wird, Nährstoffe und damit Energie geben zu können. Damit zeigt sich eine enge Verbindung der Natur mit den Verstorbenen. Auch führte die Tatsache, dass der Wald(friedhof) kein Ort ist, den man mit dem Tod in Verbindung bringt, dazu, dass sich jeder und jede an der Natur erfreuen konnte. Dazu gab es auch viele interessante Informationen zum Ökosystem Wald.